Die Hütte ist bis am 14. Oktober offen und bewartet. Eine ausreichende Ausrüstung, gute Schuhe, Kleider und eine gute Tourenplnung sind unverzichtbar!
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Fotoausstellung in der Geltenhütte
Eine Zeitreise von Jacques Naegeli (1885 - 1971)
Warum in die Weite schweifen-sieh das Gute liegt so nah….
Der Fotograf Jacques Nägli hatte eine tiefe Verbundenheit mit dem Saanenland und insbesondere mit dem Geltental. Er war sogar bei der Gründung des SAC Oldenhorn 1920 dabei und diente als Hüttenchef der Geltenhütte. Ab dem Sommer 2020-zum 100 jährigen Bestehen des SAC Oldenhorn-werden Bilder von Jacques Nägli in der Geltenhütte zu bestaunen sein.
Mit dieser Ausstellung schliesst sich ein Kreis.
Dieses Projekt wurde dank Suzanne Potterat und Christof Högl, Nachkommen von Jacques Nägeli, realisiert. Aber auch dank der Gemeinde Lauenen, der Dorforganisation Lauenen und privaten Sponsoren, welche uns finanziell unterstütz haben.
Wir sind stolz darauf, ein Teil dieser Geschichte zu sein und danken allen von ganzen Herzen, die zum Gelingen von diesem Projekt mitgetragen haben.
Die Ausstellung bleibt für eine unbestimmte Zeit stehen und soll alt und jung erfreuen.
Es grüsst euch herzlich
Das Geltenteam
Jacques Naegeli (1885 - 1971)
Jacques Naegeli aus Altnau (TG) fand nach seinen Wanderjahren den
Weg nach Gstaad wo er 1914 sein Fotogeschäft eröffnete. Seine
Leidenschaft für ausgesuchte Landschaftsbilder, für die Bergwelt und die
in ihr lebenden Tiere, kommt in Tausenden von Aufnahmen, fotografisch
und kinematografisch zum Ausdruck, und es gibt wohl keinen Gipfel
zwischen Wildstrubel und Les Diablerets, der nicht von ihm auf die Platte
gebannt worden ist. Mit Kameras, Statif, Kassetten, Fotomaterial, Seil,
Pickel und Proviant bepackt, zog er in die Berge, um Adler und deren
Horste, Gämsen, Steinböcke, Murmeli und die Landschaft zu knipsen
und zu filmen. Als Mitglied des SAC wirkte er im Frühjahr 1920 bei der
Gründung der SAC Sektion Oldenhorn mit und wurde später mit der
Funktion des Hüttenchefs der ersten Geltenhütte betraut.
Seine Leidenschaft für die Bergwelt und die in ihr lebenden Tiere haben den Fotografen schon früh ins Geltental gelockt, wo er unzählige Aufnahmen machte und 1923 den Film “Die Besteigung des Geltenhorns” drehte.
Nebst der Schönheit der alten Fotografie sollen die
Geschichte des Geltentals und ein Blick auf die Entwicklung der lokalen Natur vermittelt werden. Insbesondere der markante Rückgang des Geltengletschers ist im Vergleich mit den Aufnahmen unverkennbar.
Begleitend zur Ausstellung soll ein Büchlein mit dem Titel “Chronik der
Geltenalp” aufgelegt werden. Die Chronik wird zweisprachig in deutsch und französisch abgedruckt. Dies erfolgt aber zu einem späteren Zeitpunkt. Ebenfalls werden wir die Vernissage nachholen, welche wegen Covid verschoben werden muss.
Die Ausstellung
Der Fokus liegt auf Jacques Naegeli’s historischen Aufnahmen von
Menschen, Landschaften und Tieren im Saanenland -fokusiert auf Lauenen und das Geltental. Es wird eine Auswahl von dokumentarisch wertvollen und kunstvollen Aufnahmen erstellt.
Das Geltental
Hoch über Lauenen öffnet sich das prächtige Geltental mit seinem
Blumenschmuck und den rauschenden Wasserfällen. Das war schon
immer so; fast hätte es aber anders kommen können als das
Geltenwasser oberhalb des Geltenschusses hinüber zum Sanetsch
Stausee hätte abgeleitet werden sollen und damit einer der schönsten
Wasserfälle in den Alpen verschwunden wäre.
Widerstand regte sich vorerst nur bei den Bürgern der Gemeinde
Lauenen. Mit seinen Aufnahmen trug der Gstaader Fotograf Jacques
Naegeli aber wesentlich dazu bei, dass dieses Naturdenkmal weitherum
bekannt wurde und sich auch von auswärts breitere Kreise für die
Erhaltung dieses Tales einsetzten. Durch das unermüdliche Engagement,
das die Bevölkerung des Lauenentals und ihre näheren und weiteren
Freunde leisteten, konnte schliesslich im Jahr 1957 die
Unterschutzstellung des gesamten Gebiets erreicht werden.
Auf der Inneren Gelten wurde die alte Küherhütte schon früh auch von
Berggängern, Wilderern und Kräutersammlern genutzt. Bald entsprach
diese aber nicht mehr den Anforderungen und es wurde neben der
baufälligen Küherhütte eine neue gebaut. Im Winter 1940 wurde sie
jedoch von einer Lawine zerstört und daraufhin an sicherem Standort
ganz in der Nähe neu errichtet. Knapp dreissig Jahre später entschloss
man sich für einen Neubau, der bis zum heutigen Tage am jetzigen
Standort thront. Die Hütte überblickt das gesamte Lauenental und die
umliegenden Berggipfel, dort wo sich vor noch nicht so langer Zeit die
Gletscher grossflächig den Berghängen entlang hinab erstreckten. Die
verschiedenen Neu- und Umbauten konnten nur dank unzähliger
Stunden Freiwilligenarbeit von Handwerkern, Hüttenwarten und
Clubmitgliedern sowie einer breit abgestützten Finanzierung
durchgeführt werden.
Chronik der Geltenalp
1670 - Ältestes bekanntes Dokument über die Gelten betreffend
Streitereien um “Bsatz”.
1840 - Ungefähr ab diesem Jahr bewirtschaftet Christian Brand
(1807 - 1874), auch genannt “Gältechrischte” und “Gletscherhirt”
die Alp. Der Mann war mit den Strapazen des Gebirges bestens
vertraut und niemand kannte die Gegend besser als er. Bereits in
dieser Zeit wird seine Hütte ab und zu von Berggängern als
Schlafplatz benutzt.
1890 - Erste Erwähnung von Hans Annen (1845 - ?). Dieser besitzt
um die Jahrhundertwende bereits über die Hälfte der Weiderechte
und kauft sich nach und nach die restlichen Anteile zusammen.
1893 - Die Alp wird von der Familie Annen bewirtschaftet.
1910 - Michael Annen “Gältemichi” (1883 - 1968) erbt die Alp.
1920 - Im Frühjahr Gründung der SAC Sekton Oldenhorn und im
Juli Gründungstour auf das Oldenhorn.
1923 - Naegeli dreht den Geltenhorn-Film. Der Sohn von Michael
Annen, Walter Annen (1909 - 1988) erzählt dazu in seiner Chronik,
wie sie als Kinder die Geissen vor Naegelis surrendem Kasten
durchgetrieben haben. Im gleichen Jahr errichtet Michael Annen
eine, mit einem Wasserrad betriebene, Seilbahn hoch vom
Feissenberg.
1926 - Auf Anregung der SAC Sektion Oldenhorn einigt man sich
mit Annen auf den Bau einer neuen Hütte beim bestehenden Stall
zur gemischten Benutzung von Touristen und Küher. Verbunden mit
dieser Hütte waren unter anderem die Namen Hutzli, Naegeli,
Fuhrer und Zingre. “Gältemichi” war nebst Küher der neue
Hüttenwart. Nicht ganz einig war man sich beim SAC, ob die Hütte
nun Rottalhütte oder Geltenhütte heissen solle; schliesslich einigte
man sich dann auf Letzteres.
Winter 39/40 - Die Hütte wird von einer Lawine beschädigt. Sie wird
abgebrochen und nur ein paar Meter weiter an sicherem Standart
neu gebaut.
1949 - Es steigen dunkle Wolken auf über dem Geltental. Die
Elektrizitätswerke wollen das Wasser oberhalb des Geltenschusses
zum Sanetsch ableiten, worauf sich die Lauener über mehrere Jahre
hinweg energisch und letztlich erfolgreich zur Wehr setzen.
1955 - Nach 61 Sommern auf der Geltenalp hört Michael Annen auf
und sein Sohn Walter Annen übernimmt den Berg
1956 - Der Berner Regierungsrat lehnt das Konzessionsgesuch zur
Fassung des Geltenbaches und damit zum Trockenlegen des
Wasserfalls für die Elektritzitätserzeugung ab.
1957 - Unterschutzstellung Geltental.
1958 - Wegen Holzfäule muss die Hütte renoviert werden. Es gibt
neue Fenster und weitere Verbesserungen werden vorgenommen.
1965 - Verkauf der Hütte an die SAC Sektion Oldenhorn. Weil die
Hütte nicht mehr den Anforderungen entspricht, soll sie vergrössert
werden. Kurz nach Baubeginn fanden aber einige Clubmitglieder,
dass eine neue Hütte am jetzigen Standort schöner wäre. Wegen
der Distanz zum Stall war Annen zuerst nicht begeistert, willigte
letzlich aber ein.
1967 - Die Tochtersfamilie von Walter Annen, Renate und Guschti
Oehrli übernehmen die Alp und bewarten die Hütte.
1969 - Bau der neuen Hütte am jetzigen Standort mit Einweihung im
September. Vorgängig wird in Lauenen Franz Fäh’s Film vom Bau
der Hütte vorgeführt.
1997 - Regula Oehrli übernimmt die Alp von ihren Eltern. Im Bsatz
hält sie Yaks und Simmentaler Kühe; gemolken wird nicht mehr.
1998 - Bau eines eigenen Wasserkraftwerks. Die Hütte kann nun zu
90% mit erneuerbarer Energie versorgt werden.
1999 - Erweiterungsbau auf der Nordseite mit einer neuen Küche
und zwei Zimmern für den Hüttenwart.
2014 - Sanierung und Vergrösserung der Hütte um 100
Quadratmeter. Die Hütte bietet nun 89 Schlafplätze und erlaubt das
gleichzeitige Essen für alle Gäste, was vorher nicht möglich war.
Wegen eines brütenden Adlerpaars am nahen Follhorn zieht sich
der Umbau in die Länge; durch die Materialtransporte per
Helikopter wären die Adler gestört worden.
2015 - Einweihung der “neuen” Geltenhütte.
2020 - 100-jähriges Jubiläum der SAC Sektion Oldenhorn. Nach
neunzehn Jahren Hüttenwartung durch Ueli und Marianne Stalder
wird das Amt neu von Susanne Brand und Helen Weber
übernommen. Ab dem Saisonstart im Sommer beherbergt die
Geltenhütte eine Ausstellung historischer Fotografien von Jacques
Naegeli.
Der Foto- und Filmnachlass
Christian Högl, Suzanne Potterat und Gertrud Potterat -Naegeli,
Nachkommen von Naegeli, haben 2014 in Zusammenarbeit mit dem
Museum der Landschaft Saanen eine umfangreiche Aufarbeitung von
Naegeli’s Foto- und Filmnachlass durchgeführt. Dabei wurden bekannte
und unbekannte Bilder sowie Kurzfilme aus Estrichen und Archiven
zusammengetragen. Einige Arbeiten wurden im Rahmen des Projekts
“Welt & Gstaad” (weltgstaad.ch) in Form eines Fotobuchs, einer
Ausstellung und eines Kurzfilms der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Einige dieser Fotos finden nun hier in der Geltenhütte ihren Platz.
Projektteam
Suzanne Potterat: Enkelin von Jacques Naegeli, sie lebt in Bern
Christian Högl: Ur-Enkel von Jacques Naegeli und Sohn von
Suzanne Potterat, er lebt in Bern
Susanne Brand: Hüttenwartin der Geltenhütte, sie lebt in Lauenen
Helen Weber: Hüttenwartin der Geltenhütte, sie lebt in Gstaad
Christof Brand: Berater und Unterstützer, er lebt in Lauenen
Partner / Sponsoren
Gemeinde Lauenen
Dorforganisation Lauenen
Brand Ryter Schreinerei
Berg-Tourismus GMBH
Müller Medien AG
Private Sponsoren
SAC Sektion Oldenhorn
Die Geltenhütte
Im Besitz der SAC Sektion Oldenhorn
Liegt auf 2002 Meter über Meer
Die Hütte ist ab Parkplatz Lauenensee in zwei Stunden zu Fuss
erreichbar
Weg und Gelände: Die Wanderung zur Hütte entspricht dem Grad
T2 gemäss der SAC Bergwanderskala (Weg mit durchgehendem
Trassee. Gelände teilweise steil, Absturzgefahr nicht
ausgeschlossen. Trekkingschuhe sind empfehlenswert)
Version 6.Juni 2020
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