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Fotoausstellung in der Geltenhütte

Eine Zeitreise von Jacques Naegeli (1885 - 1971)

 

Warum in die Weite schweifen-sieh das Gute liegt so nah….

 

Der Fotograf Jacques Nägli hatte eine tiefe Verbundenheit mit dem Saanenland und insbesondere mit dem Geltental. Er war sogar bei der Gründung des SAC Oldenhorn 1920 dabei und diente als Hüttenchef der Geltenhütte. Ab dem Sommer 2020-zum 100 jährigen Bestehen des SAC Oldenhorn-werden Bilder von Jacques Nägli in der Geltenhütte zu bestaunen sein.

 

Mit dieser Ausstellung schliesst sich ein Kreis.

 

Dieses Projekt wurde dank Suzanne Potterat und Christof Högl, Nachkommen von Jacques Nägeli, realisiert. Aber auch dank der Gemeinde Lauenen, der Dorforganisation Lauenen und privaten Sponsoren, welche uns finanziell unterstütz haben.

 

 

Wir sind stolz darauf, ein Teil dieser Geschichte zu sein und danken allen von ganzen Herzen, die zum Gelingen von diesem Projekt mitgetragen haben.

 

Die Ausstellung bleibt für eine unbestimmte Zeit stehen und soll alt und jung erfreuen.

 

Es grüsst euch herzlich

 

Das Geltenteam

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jacques Naegeli (1885 - 1971)

Jacques Naegeli aus Altnau (TG) fand nach seinen Wanderjahren den 

Weg nach Gstaad wo er 1914 sein Fotogeschäft eröffnete. Seine

Leidenschaft für ausgesuchte Landschaftsbilder, für die Bergwelt und die

in ihr lebenden Tiere, kommt in Tausenden von Aufnahmen, fotografisch

und kinematografisch zum Ausdruck, und es gibt wohl keinen Gipfel

zwischen Wildstrubel und Les Diablerets, der nicht von ihm auf die Platte

gebannt worden ist. Mit Kameras, Statif, Kassetten, Fotomaterial, Seil,

Pickel und Proviant bepackt, zog er in die Berge, um Adler und deren

Horste, Gämsen, Steinböcke, Murmeli und die Landschaft zu knipsen

und zu filmen. Als Mitglied des SAC wirkte er im Frühjahr 1920 bei der

Gründung der SAC Sektion Oldenhorn mit und wurde später mit der

Funktion des Hüttenchefs der ersten Geltenhütte betraut.

 

Seine Leidenschaft für die Bergwelt und die in ihr lebenden Tiere haben den Fotografen schon früh ins Geltental gelockt, wo er unzählige Aufnahmen machte und 1923 den Film “Die Besteigung des Geltenhorns” drehte.

Nebst der Schönheit der alten Fotografie sollen die

Geschichte des Geltentals und ein Blick auf die Entwicklung der lokalen Natur vermittelt werden. Insbesondere der markante Rückgang des Geltengletschers ist im Vergleich mit den Aufnahmen unverkennbar.

Begleitend zur Ausstellung soll ein Büchlein mit dem Titel “Chronik der

Geltenalp” aufgelegt werden. Die Chronik wird zweisprachig in deutsch und französisch abgedruckt. Dies erfolgt aber zu einem späteren Zeitpunkt. Ebenfalls werden wir die Vernissage nachholen, welche wegen Covid verschoben werden muss.

 

 

 

 

 

 

 

Die Ausstellung

Der Fokus liegt auf Jacques Naegeli’s historischen Aufnahmen von

Menschen, Landschaften und Tieren im Saanenland -fokusiert auf Lauenen und das Geltental. Es wird eine Auswahl von dokumentarisch wertvollen und kunstvollen Aufnahmen erstellt.

 

Das Geltental

Hoch über Lauenen öffnet sich das prächtige Geltental mit seinem

Blumenschmuck und den rauschenden Wasserfällen. Das war schon

immer so; fast hätte es aber anders kommen können als das

Geltenwasser oberhalb des Geltenschusses hinüber zum Sanetsch

Stausee hätte abgeleitet werden sollen und damit einer der schönsten

Wasserfälle in den Alpen verschwunden wäre.

Widerstand regte sich vorerst nur bei den Bürgern der Gemeinde

Lauenen. Mit seinen Aufnahmen trug der Gstaader Fotograf Jacques

Naegeli aber wesentlich dazu bei, dass dieses Naturdenkmal weitherum

bekannt wurde und sich auch von auswärts breitere Kreise für die

Erhaltung dieses Tales einsetzten. Durch das unermüdliche Engagement,

das die Bevölkerung des Lauenentals und ihre näheren und weiteren

Freunde leisteten, konnte schliesslich im Jahr 1957 die

Unterschutzstellung des gesamten Gebiets erreicht werden.

Auf der Inneren Gelten wurde die alte Küherhütte schon früh auch von

Berggängern, Wilderern und Kräutersammlern genutzt. Bald entsprach

diese aber nicht mehr den Anforderungen und es wurde neben der

baufälligen Küherhütte eine neue gebaut. Im Winter 1940 wurde sie

jedoch von einer Lawine zerstört und daraufhin an sicherem Standort

ganz in der Nähe neu errichtet. Knapp dreissig Jahre später entschloss

man sich für einen Neubau, der bis zum heutigen Tage am jetzigen

Standort thront. Die Hütte überblickt das gesamte Lauenental und die

umliegenden Berggipfel, dort wo sich vor noch nicht so langer Zeit die

Gletscher grossflächig den Berghängen entlang hinab erstreckten. Die

verschiedenen Neu- und Umbauten konnten nur dank unzähliger

Stunden Freiwilligenarbeit von Handwerkern, Hüttenwarten und

Clubmitgliedern sowie einer breit abgestützten Finanzierung

durchgeführt werden.

Chronik der Geltenalp

1670 - Ältestes bekanntes Dokument über die Gelten betreffend

Streitereien um “Bsatz”.

1840 - Ungefähr ab diesem Jahr bewirtschaftet Christian Brand

(1807 - 1874), auch genannt “Gältechrischte” und “Gletscherhirt”

die Alp. Der Mann war mit den Strapazen des Gebirges bestens

vertraut und niemand kannte die Gegend besser als er. Bereits in

dieser Zeit wird seine Hütte ab und zu von Berggängern als

Schlafplatz benutzt.

1890 - Erste Erwähnung von Hans Annen (1845 - ?). Dieser besitzt

um die Jahrhundertwende bereits über die Hälfte der Weiderechte

und kauft sich nach und nach die restlichen Anteile zusammen.

1893 - Die Alp wird von der Familie Annen bewirtschaftet.

1910 - Michael Annen “Gältemichi” (1883 - 1968) erbt die Alp.

1920 - Im Frühjahr Gründung der SAC Sekton Oldenhorn und im

Juli Gründungstour auf das Oldenhorn.

1923 - Naegeli dreht den Geltenhorn-Film. Der Sohn von Michael

Annen, Walter Annen (1909 - 1988) erzählt dazu in seiner Chronik,

wie sie als Kinder die Geissen vor Naegelis surrendem Kasten

durchgetrieben haben. Im gleichen Jahr errichtet Michael Annen

eine, mit einem Wasserrad betriebene, Seilbahn hoch vom

Feissenberg.

1926 - Auf Anregung der SAC Sektion Oldenhorn einigt man sich

mit Annen auf den Bau einer neuen Hütte beim bestehenden Stall

zur gemischten Benutzung von Touristen und Küher. Verbunden mit

dieser Hütte waren unter anderem die Namen Hutzli, Naegeli,

Fuhrer und Zingre. “Gältemichi” war nebst Küher der neue

Hüttenwart. Nicht ganz einig war man sich beim SAC, ob die Hütte

nun Rottalhütte oder Geltenhütte heissen solle; schliesslich einigte

man sich dann auf Letzteres.

Winter 39/40 - Die Hütte wird von einer Lawine beschädigt. Sie wird

abgebrochen und nur ein paar Meter weiter an sicherem Standart

neu gebaut.

1949 - Es steigen dunkle Wolken auf über dem Geltental. Die

Elektrizitätswerke wollen das Wasser oberhalb des Geltenschusses

zum Sanetsch ableiten, worauf sich die Lauener über mehrere Jahre

hinweg energisch und letztlich erfolgreich zur Wehr setzen.

1955 - Nach 61 Sommern auf der Geltenalp hört Michael Annen auf

und sein Sohn Walter Annen übernimmt den Berg

1956 - Der Berner Regierungsrat lehnt das Konzessionsgesuch zur

Fassung des Geltenbaches und damit zum Trockenlegen des

Wasserfalls für die Elektritzitätserzeugung ab.

1957 - Unterschutzstellung Geltental.

1958 - Wegen Holzfäule muss die Hütte renoviert werden. Es gibt

neue Fenster und weitere Verbesserungen werden vorgenommen.

1965 - Verkauf der Hütte an die SAC Sektion Oldenhorn. Weil die

Hütte nicht mehr den Anforderungen entspricht, soll sie vergrössert

werden. Kurz nach Baubeginn fanden aber einige Clubmitglieder,

dass eine neue Hütte am jetzigen Standort schöner wäre. Wegen

der Distanz zum Stall war Annen zuerst nicht begeistert, willigte

letzlich aber ein.

1967 - Die Tochtersfamilie von Walter Annen, Renate und Guschti

Oehrli übernehmen die Alp und bewarten die Hütte.

1969 - Bau der neuen Hütte am jetzigen Standort mit Einweihung im

September. Vorgängig wird in Lauenen Franz Fäh’s Film vom Bau

der Hütte vorgeführt.

1997 - Regula Oehrli übernimmt die Alp von ihren Eltern. Im Bsatz

hält sie Yaks und Simmentaler Kühe; gemolken wird nicht mehr.

1998 - Bau eines eigenen Wasserkraftwerks. Die Hütte kann nun zu

90% mit erneuerbarer Energie versorgt werden.

1999 - Erweiterungsbau auf der Nordseite mit einer neuen Küche

und zwei Zimmern für den Hüttenwart.

2014 - Sanierung und Vergrösserung der Hütte um 100

Quadratmeter. Die Hütte bietet nun 89 Schlafplätze und erlaubt das

gleichzeitige Essen für alle Gäste, was vorher nicht möglich war.

Wegen eines brütenden Adlerpaars am nahen Follhorn zieht sich

der Umbau in die Länge; durch die Materialtransporte per

Helikopter wären die Adler gestört worden.

2015 - Einweihung der “neuen” Geltenhütte.

2020 - 100-jähriges Jubiläum der SAC Sektion Oldenhorn. Nach

neunzehn Jahren Hüttenwartung durch Ueli und Marianne Stalder

wird das Amt neu von Susanne Brand und Helen Weber

übernommen. Ab dem Saisonstart im Sommer beherbergt die

Geltenhütte eine Ausstellung historischer Fotografien von Jacques

Naegeli.

 

Der Foto- und Filmnachlass

Christian Högl, Suzanne Potterat und Gertrud Potterat -Naegeli,

Nachkommen von Naegeli, haben 2014 in Zusammenarbeit mit dem

Museum der Landschaft Saanen eine umfangreiche Aufarbeitung von

Naegeli’s Foto- und Filmnachlass durchgeführt. Dabei wurden bekannte

und unbekannte Bilder sowie Kurzfilme aus Estrichen und Archiven

zusammengetragen. Einige Arbeiten wurden im Rahmen des Projekts

“Welt & Gstaad” (weltgstaad.ch) in Form eines Fotobuchs, einer

Ausstellung und eines Kurzfilms der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Einige dieser Fotos finden nun hier in der Geltenhütte ihren Platz.

 

Projektteam

Suzanne Potterat: Enkelin von Jacques Naegeli, sie lebt in Bern

Christian Högl: Ur-Enkel von Jacques Naegeli und Sohn von

Suzanne Potterat, er lebt in Bern

Susanne Brand: Hüttenwartin der Geltenhütte, sie lebt in Lauenen

Helen Weber: Hüttenwartin der Geltenhütte, sie lebt in Gstaad

Christof Brand: Berater und Unterstützer, er lebt in Lauenen

 

Partner / Sponsoren

Gemeinde Lauenen

Dorforganisation Lauenen

Brand Ryter Schreinerei

Berg-Tourismus GMBH

Müller Medien AG

Private Sponsoren

SAC Sektion Oldenhorn

 

Die Geltenhütte

Im Besitz der SAC Sektion Oldenhorn

Liegt auf 2002 Meter über Meer

Die Hütte ist ab Parkplatz Lauenensee in zwei Stunden zu Fuss

erreichbar

Weg und Gelände: Die Wanderung zur Hütte entspricht dem Grad

T2 gemäss der SAC Bergwanderskala (Weg mit durchgehendem

Trassee. Gelände teilweise steil, Absturzgefahr nicht

ausgeschlossen. Trekkingschuhe sind empfehlenswert)

Version 6.Juni 2020

Kontakt

info@gelten.ch

üsseri Gälte mit Gältemichi.jpg
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